Der Biber - Hipper Vegetarier oder Abschusskandidat?

Ein Wildtier im Spannungsfeld der Interessen


Kursnummer Y10439
Termin Di., 14.10.2025, 18:30 - 20:30 Uhr
Kursgebühr 0,00 €
Dauer 1-mal
Kursleitung Niels Hahn, Biberbeauftragter des Regierungspräsidiums Stuttgart
Elias Stich, Kreisökologe im Landratsamt Schwäbisch Hall
Franziska Zumpfe, Stadtverwaltung Crailsheim, Ressort Mobilität & Umwelt
Kursort

Der Biber ist seit langem zurück und sorgt immer noch für Gesprächsstoff, auch in Crailsheim und Umgebung. Zwischen Hochwasserschutz und Artenvielfalt, zwischen Landwirtschaft, Gewässerunterhaltung und Artenschutz bewegt sich ein Wildtier, das polarisiert. Während die einen ihn als Symbol für gelungenen Naturschutz feiern, sehen andere in ihm einen unberechenbaren Landschaftsgestalter, der Dämme baut, Gräben staut und Bäume fällt. Wie viel Biber verträgt unsere Kulturlandschaft? Und wie gehen wir konstruktiv und sachlich mit den Mensch-Wildtier-Konflikten um?


In drei kurzen Fachreferaten wird das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet:

- Niels Hahn (Biberbeauftragter des Regierungspräsidiums Stuttgart): Biologie, Lebensweise und Management des Bibers - erfolgreiche Lösungen und aktuelle Entwicklungen

- Elias Stich (Kreisökologe im Landratsamt Schwäbisch Hall): Konfliktfelder mit Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Teichbesitzern und anderen – Praxisbeispiele aus der Region

- Franziska Zumpfe (Stadtverwaltung Crailsheim, Ressort Mobilität & Umwelt): Bibermanagement aus Sicht einer Kommune


Um diskutieren zu können, ob der Biber "harmlos" ist oder aufgrund seiner Populationsentwicklung bejagt werden sollte, bedarf es einiger Kenntnisse zur Biologie und Lebensweise. Diese werden in der Veranstaltung auch anhand von Anschauungsmaterial in Grundzügen vermittelt. In Baden-Württemberg wird der Biber durch ein landesweites Bibermanagement betreut, das sich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Naturschutzbehörden, Kommunen, Wasserwirtschaft und Land- und Forstwirtschaft auszeichnet. Konfliktfälle können durch gezielte Maßnahmen erfolgreich gelöst werden. Bibermanagement ist Menschenmanagement. Dieses ist nicht statisch, sondern wird ständig angepasst. Deshalb ist es so erfolgreich, wenngleich dies für den direkt Betroffenen, dessen Wiese überflutet ist oder dessen Baum im Garten umgenagt wurde, nicht sofort erkennbar ist. Im Regierungsbezirk Stuttgart wird die Umsetzung des Bibermanagements durch ein Netzwerk von ehrenamtlichen Biberberaterinnen und Biberberatern getragen, die die Naturschutzbehörden, Kommunen und andere Akteure unterstützen. Auch im Raum Crailsheim zeigen viele Beispiele, dass eine Koexistenz mit einem herausfordernden Wildtier möglich ist - wenn alle Beteiligten frühzeitig einbezogen werden und zu Kompromissen bereit sind. Artenvielfalt, Wasserrückhalt, Grundwasserneubildung und Klimawandel sind Stichworte, die von den Referierenden vor dem Hintergrund des Bibermanagements genauso aufgegriffen werden wie das Wachstum der Biberpopulation, die Vernässung landwirtschaftlicher Nutzflächen, Baumfällungen im Wald oder der Biberlebensraum in der Kläranlage.


Im Nachgang an die Impulsvorträge an diesem Abend laden wir im April 2026 zu einer Exkursion zu einem Biberlebensraum in der Umgebung ein. Dort können die Teilnehmenden typische Biberspuren entdecken, aktuelle Herausforderungen mit den Referierenden diskutieren und Maßnahmen zur Konfliktvermeidung direkt im Gelände kennenlernen.


In Kooperation mit dem Ressort Mobilität & Umwelt der Stadtverwaltung Crailsheim.





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Termine

Termine zum dieser Kurs
Datum Uhrzeit Ort
Datum:
14.10.2025
Uhrzeit:
18:30 - 20:30 Uhr
Wo:
vhs, Spitalstr. 2a, Konvent, 1. OG


Kursort


vhs, Konvent, 1. OG Spitalstraße 2a
74564 Crailsheim